Geschichte von Dreckente

 
Ansichtskarte (um 1900)

Wann entstand der Gasthof?

1780 baute der Gutsauszügler Johann Christoph Hempel ein Gasthaus, das später "Schwarzer Adler" genannt wurde. Als "Gutsauszügler" wurden die alt gewordenen Bauern bezeichnet, die ihr Gut verkauften und entweder in die Oberstube ihres ehemaligen Hauses oder in ein eigenes Haus zogen. Sie lebten in der Regel von den Ratenzahlungen des Käufers. Wollte sich Johann Christoph Hempel mit dem Gasthof einen Wunsch erfüllen? 1800 feierte der Ort in der neuen Gaststätte das neue Jahrhundert – ebenso irrig wie im Jahr 2000, denn das neue Jahrhundert begann erst 1801. Der Gasthof lag in Dreckente, abseits des eigentlichen Dorfes. Er wurde um 1900 von Karl Heinrich geführt, spätestens 1911 übernahm Otto Papst das Lokal.

Ansichtskarte (um 1900)

Welche Besucher verkehrten hier?

Der "Adler" war eine Gaststätte, die besonders von den Arbeitern der nahe gelegenen Ziegelei geschätzt wurde. Sie tranken hier vor und nach der Schicht nicht nur ihr Bier, sondern auch härtere Sachen.

Nach einem Umbau entwickelte sich der „Schwarze Adler“ aber auch zu einem beliebten Ausflugslokal mit einem Biergarten und einem Tanzsaal. An dessen Stirnwand befand sich ein Wandgemälde mit dem Spruch "Freudig tretet herein und froh entfernt euch wieder." Der Saal wurde Mitte der 1990er Jahre abgerissen.

(2008)

Vom Papst zum Kaiser

Anfang des 20. Jahrhunderts führte Otto Papst den Gasthof. Um 1920 heiratete seine Tochter Marta den Sennewitzer Tischler Otto Kaiser. Dies führte zum Wortspiel, dass im "Adler" ein Wechsel vom Papst auf den Kaiser erfolgte.

Das Lokal wurde 1972 geschlossen. Sybille Kaiser führt seit der Wiedereröffnung 1992 die Tradition ihrer Familie fort. Das Gasthaus verfügt über eine eigene Homepage, auf der man sich über das aktuelle Angebot informieren kann.

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Letzte Änderung: Mittwoch, 23. Dezember 2009, um 20:10:09
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